Ingenieur-Technische Transfer-Qualifizierung für die bayerische Wasserwirtschaft
(Vorbereitung für den Quereinstieg in die Wasserwirtschaft)
Förderprogramm
ESF+-Programm „Arbeiten und leben in Europa – Zukunftschancen in Europa“ Soziale Innovation – Aufruf zur Einreichung von innovativen Projektvorschlägen
„Berufliche Qualifizierung zur Integration in den Arbeitsmarkt – Chancen für die Zukunft“
Qualifizierung von Menschen mit Fluchthintergrund und Migrationshintergrund, insbesondere für unter 25-Jährige und für Frauen Aktion 14: Soziale Innovation
News
Im Rahmen des Weiterbildungskurses „ITTQ – Ingenieur-Technische Transfer-Qualifizierung für die bayerische Wasserwirtschaft“ findet am 19. März 2024 von 8.30 bis 10 Uhr in der Hochschule Hof, Gebäude G Raum 128/129 (1. Stock), eine Informationsveranstaltung statt.
Diese Veranstaltung richtet sich an Vertreter des Jobcenters und des Kompetenznetzwerks Wasser und Energie e.V. sowie an alle Interessierten und wird folgende Punkte umfassen:
- Präsentation der Kursstruktur, Ziele und erwarteten Ergebnisse.
- Erläuterung des Beitrags des Kurses zur Entwicklung notwendiger Fähigkeiten und Kenntnisse für die bayerische Wasserwirtschaft.
- Detaillierte Vorstellung der Kursmodule, sowohl theoretisch als auch praktisch.
- Überblick über Karrierechancen in der bayerischen Wasserwirtschaft nach Kursabschluss.
- Informationen zu Kursmaterialien und Ressourcen zur Unterstützung des Lern- und Entwicklungsprozesses der Teilnehmer.
- Hinweise zur Kursanmeldung, inklusive Anmeldefristen, benötigter Unterlagen und Zulassungskriterien.
- Eine Frage-und-Antwort-Runde zum Abschluss.
Am Ende der Veranstaltung werden für bereits angemeldete Teilnehmer individuelle Kurzgespräche mit den Organisatoren angeboten.
Für Interessenten, die nicht vor Ort sein können, wird die Möglichkeit zur Online-Teilnahme geboten (bitte Anfrage nach ITTQ@hof-university.de senden).
Hintergrund
Das Vorhaben ITTQ-Wasser zielt darauf ab, technisch vor-/ausgebildete Menschen mit Flucht- und Migrationshintergrund gemäß Nr. 1.3 des Förderaufrufs für einen Quereinstieg in die Wasserwirtschaft fachlich zu qualifizieren und sozial vorzubereiten.
Seit vielen Jahren steht die bayerische Wasserwirtschaft vor der Herausforderung des Fachkräftemangels, welcher durch altersbedingte Ausscheidung vieler Fachkräfte > 55 Jahren in den kommenden 5-10 Jahren erheblich verschärft werden wird. Gleichzeitig ist insbesondere in den ingenieurtechnischen Studiengängen ein signifikanter Rückgang der Studienanfängerzahlen festzustellen, gleiches gilt auch für die Ausbildungsberufe und Weiterbildungen (Techniker, Meister) der Wasserwirtschaft. Besonders betroffen vom Fachkräftemangel sind planende Ingenieurbüros (hier insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen), die angesichts der Herausforderungen des Klimawandels neben den stetigen kommunalen Planungsaufgaben mit zunehmenden Anfragen der Kommunen und Städte zu wasserwirtschaftlichen Fragestellungen wie z.B. Hochwasserschutz, Umgang mit Starkregen, Umgang mit Trockenperioden und Grundwassersicherung konfrontiert werden. Ähnlich betroffen sind auch Planungsabteilungen von vielen Produktions- und Serviceunternehmen der Wasserbranche, die aufgrund von Personalengpässen in der Arbeitsvorbereitung die anfallenden Aufträge zunehmend nicht mehr zeitgerecht und vollständig abarbeiten können.
Zudem leiden Fachabteilungen mit Planungsaufgaben in Kommunen und Behörden sowie Wasser-
/Abwasserverbänden ebenfalls unter dem Fachkräftemangel, entsprechend verzögern sich Genehmigungen. Die bisherige Personalstrategie zielt darauf ab, vorwiegend in Deutschland ausgebildetes Fachpersonal nach Techniker-/Meister- oder Studienabschluss bzw. mit ersten Berufserfahrungen für deutsche Unternehmen zu gewinnen. Gleichzeitig gibt es ein enormes Fachpotenzial bei vielen, zumeist jungen Frauen und Männern mit Flüchtlings- und/oder Migrationshintergrund. Diese sollen bei geeigneter Voraussetzung mit der Qualifizierungsmaßnahme „ITTQ Wasser“ für einen Einstieg in die Wasserwirtschaft befähigt werden.
Zielsetzung
Die Teilnehmenden erhalten in Ergänzung zu ihrer bisherigen technisch-naturwissenschaftlichen Qualifikation eine fundierte Weiterbildung für den Quereinstieg in die Wasserwirtschaft und damit das erforderliche Basis-Know-how, um die wesentlichen Inhalte und Prozesse der Wasserwirtschaft zu verstehen, in der Praxis anzuwenden und auf neue Aufgaben übertragen zu können. Zudem erhalten sie einen Einblick in die formellen und informellen Abläufe deutscher (bayrischer) Wasserorganisationen und (er)lernen die wichtigsten Bausteine der deutschen Fachsprache.
- Weiterbildung für vorgebildete Migranten (mit nicht anerkannter Berufsausbildung) für einen erfolgreichen Einstieg in die dt. Wasserwirtschaft.
- Vermittlung von fachlichem Grundwissen und die Spezialrichtung Digitalisierung in der Wasserwirtschaft.
- Hoher Praxisbezug durch Kooperation mit regionalen Firmen.
- Förderung der Integration von Frauen in diesem Segment.
Für wen ist der Lehrgang konzipiert und wer profitiert davon?
Der Lehrgang richtet sich an Menschen mit Flüchtlings- bzw. Migrationshintergrund aus Bayern, die bereits eine fundierte technische/ingenieurtechnische/naturwissenschaftliche Ausbildung außerhalb von Deutschland absolviert und Interesse an einem Quereinstieg in Planungsaufgaben der Wasserwirtschaft haben. Gemeinsam mit Partnern aus Unternehmen, Planungsorganisationen, Kommunen/Städte und weiteren Organisationen der Wasserwirtschaft erhalten die Interessierten eine 15-wöchige Weiterbildung, um solide Grundlagenkenntnisse für Planungsaufgaben in der Wasserwirtschaft zu erlangen und im anschließenden Training-in-the-job wertvolle Mitarbeiter für die jeweilige Organisationen werden zu können.
Der Kurs ist geprägt von der Kooperation mit der Wasserwirtschaft u. a. dadurch, dass Partnerorganisationen sowohl aktiv die Lernmodule unterstützen als auch durch die Bereitschaft, Kursteilnehmern einen Platz in den beiden Fachpraktika anzubieten und sie zu betreuen. Dadurch lernen sie die Teilnehmenden persönlich kennen und finden auf diesem Weg eventuell die gesuchten neuen Mitarbeitenden.
Zeitplan
Die Kurse finden in 2024 und 2025 statt. Der erste Kurs startet am 8. April 2024.
Bewerbung
Bewerbungsunterlagen:
- Lebenslauf
- Motivationsschreiben
- Abschlusszeugnis (in deutscher Übersetzung)
- Zuständiger Kontakt bei der Agentur für Arbeit/Jobcenter
Eine Zustimmung des zuständigen Jobcenters ist vor der Teilnahme des Kurses notwendig (Eingliederungsvereinbarung). Für weitere Infos wenden Sie sich bitte an das zuständige Jobcenter, dort erhalten Sie dazu eine individuelle Beratung.
Die Bewerbungsfrist endet am 15. März 2024. Bewerbung unter: ITTQ@hof-university.de
Kursstruktur
Woche | Thema | Format |
1 | Einführungstage | Präsenz |
2 | Sprachliche Einführung in die Terminologie | Online |
3 | Umweltschutz und nationale/internationale Wasserwirtschaftssysteme | Online |
4 | Wasserwirtschaftliche und branchenbezogene Grundlagen | Online |
5 | Trinkwasserversorgung | Online |
6 | Siedlungsentwässerung | Online |
7 | Abwasserbehandlung | Online |
8 | Fachpraktikum 1 | Präsenz |
9 | Schwammstadtkonzepte | Online |
10 | Digitalisierung in der Wasserwirtschaft | Online |
11 | Softwareanwendungen | Online |
12 | Fachpraktikum 2 | Präsenz |
13 | Projektmanagement | Online |
14 | Projektarbeit | Online |
15 | Prüfungsphase | Präsenz |
Wer darf mitmachen:
- Bürgergeldempfänger mit Flüchtlings- bzw. Migrationshintergrund, die in Bayern gemeldet sind.
- Technische Ausbildung als Techniker bzw. Ingenieur (Bachelor oder Master) oder eine vergleichbare Ausbildung außerhalb der EU.
- Die Anerkennung des Abschlusses wird im Vorfeld geprüft.
- Integrationskurs muss belegt worden sein.
- Grundkenntnisse in MS Office.
Für Teilnehmer der Zielgruppe ist der Kurs kostenfrei. Die Plätze sind begrenzt.
Projektpartner
- Komptenzstandort Wasser