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Textilkaschierverfahren

CO2-Bilanzen für Textilkaschierverfahren im Vergleich

Förderprogramm

Die GTW Hof wurde mit einer Zuwendung von 1.474.000 € aus EFRE-Mitteln zu 50 % kofinanziert.

Hintergrund

Aufgrund mangelnder Abluftreinigung in der Vergangenheit geriet die Flammkaschierung zunehmend in Verruf und wurde durch vermeintlich saubere Prozesse, wie die Kaschierung mittels einer Gravurwalze oder die Flachbettpressenkaschierung, ersetzt. Diese Ansichten waren jedoch veraltet und mittels geeigneter Verfahren konnten Schadstoffe und andere Luftverunreinigungen fast vollständig entfernt werden. Um dieser veralteten Ansicht entgegen zu wirken, wurden die drei Textilkaschierprozesse im Rahmen einer ganzheitlichen CO2-Betrachtung miteinander verglichen.

Zielsetzung

Ziel des Projektes war es, in Zusammenarbeit mit einem Industriepartner aufzuzeigen, dass die Flammkaschierung eine praktikable Anwendung im Hinblick auf die CO2-Bilanz darstellt. Dazu wurden gemeinsam mit der Hofer Textilveredelungs GmbH (HTV), einem Flammkaschierer aus Oberfranken, drei Textilkaschierverfahren anhand einer CO2-Bilanz miteinander verglichen und bewertet.  

Abb. 1: Projekttreffen – v. l. Hochschule Hof:. Prof. Jens Beck, Mirjam Schwägele, HTV: Mert Saritekin, Sascha Rothe, Michael Ocker.

Ergebnisse

Abb. 2: THG-Emissionen, die bei der Kaschierung eines Laufmeters entstehen

Die vergleichende CO2-Bilanz wurde auf Basis der Normen DIN EN ISO 14040 ff. erstellt. Nach genauer Analyse der Prozesse mit Aufstellung der ein- und ausgehenden Stoffströme in einer Sachbilanz, wurden alle Treibhausgas-Emissionen die auf dem gesamten Lebensweg der Prozesse anfallen, berücksichtigt und ausgewertet (Abbildung). Es zeigte sich, dass die Flammkaschierung gegenüber der Kaschierung mittels Flachbettpressen oder Gravurwalzen die wenigsten Treibhausgasemissionen verursachte. Das lag vor allem an dem hohen Stromverbrauch der Vergleichsprozesse, in welchen die notwendige Prozesswärme aus Strom erzeugt wurde.

Die Stromerzeugung und die damit verbundenen Verluste an Abwärme und Verteilung, die sich bei der Rück-Umwandlung von Strom in Wärme aufaddieren, führten zu einem erheblichen Ausstoß an klimaschädlichen Gasen. Der direkte Einsatz von Primärenergie bei der Flammkaschierung verhinderte für den energieintensiven Prozessschritt der Kaschierung diese Umwandlungsverluste, was sich in einer günstigen CO2-Bilanz ausdrückte. Des Weiteren wurden im Projekt die Auswirkungen der Flammkaschierung auf die Automobilproduktion ermittelt. Es stellte sich heraus, dass die Flammkaschierung nur mit einem Anteil von 0,003 % an den Treibhausgasemissionen verantwortlich ist (Abbildung).

Abb. 3: Kohlendioxid-Emissionen Fahrzeugmodule Mercedes S-Klasse 350

Projektpartner

Genes Kältetechnik GmbH

Köditzer Str. 4

95030 Hof

https://www.genes.de/

Kontakt

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