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InnoFisch

Fischzucht in integrierter Aquakultur

Förderprogramm

Die GTW Hof wurde mit einer Zuwendung von 1.474.000 € aus EFRE-Mitteln zu 50 % kofinanziert.

News

Hintergrund

Bis dato wurde das Prozesswasser der Fischzucht in der Regel unbehandelt oder nach dem Passieren eines Absetzbeckens ins Ökosystem zurückgeführt. Im Prozesswasser enthaltene Stoffe, wie Stickstoff- und Phosphorverbindungen, blieben ungenutzt. Im Laufe der Weiterentwicklung der Fischzucht war es aus ökonomischen und auch ökologischen Gesichtspunkten vielversprechend durch kombinierte Produktionsverfahren, wie in der integrierten Aquakultur eingesetzt, das Potential dieser Stoffe nutzbar zu machen. Dies sollte durch die Entwicklung einer technischen Möglichkeit geschaffen werden, um für die traditionelle, regionale Fischzucht eine zusätzliche Wertschöpfung zu ermöglichen. Die Forellenteichwirtschaft erhielt dadurch ein Alleinstellungsmerkmal und konnte ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und ausbauen.

Abb. 1: Die traditionelle Forellenteichwirtschaft in Deutschland ist ein Kulturgut das kontinuierlich weiterentwickelt wird

Zielsetzung

Ziel war es, integrierte Aquakultursysteme zur Kopplung an bestehende Fischzuchten–Module zu erschaffen, die der Kultivierung von weiteren Organismen dienten (siehe auch Abbildung 2). Dadurch ergab sich eine verbesserte Umweltbilanz, vorhandene und bisher ungenutzte Rest- bzw. Nährstoffe des Prozesswassers wurden genutzt. Als weitere Nutzen entstanden zusätzliche vermarktungsfähige Produkte für die Betriebe, z.B. Kräuter und andere Nutzpflanzen, Krebse, Muscheln oder Würmer als Angelköder bzw. Tierfutter.

Die Kombination von mehreren aquatischen Organismen unterschiedlicher Trophiestufen wird als integrierte Aquakultur bezeichnet. Die von den Fischen abgegebenen Stoffe wurden von z.B. Krebsen, Würmern und Nutzpflanzen als Nährstoffe verwertet (siehe hierfür auch Abbildung 3).

Abb. 2: In Hydroponik kultivierte Nutzpflanzen können die Rest- bzw. Nährstoffe des Prozesswassers einer Aquakultur zum Biomasseaufbau nutzen
Abb. 3: Schematischer Nährstofffluss von integrierter Aquakultur mit Fisch, Krebs, Wurm und Nutzpflanze

Ergebnisse und Ausblick

Durch Vermikultur konnten bis zu 96% des eingehenden Ammoniumstickstoffs aus dem System entfernt werden. Im Mittel Betrug die Reduktion 51% (p < 0,001). Nitratstickstoff wurde in der Hydroponik um bis zu 94% eliminiert. Jedoch konnte weder für Nitrat noch für Nitrit eine dauerhaft signifikante Elimination nachgewiesen werden (p > 0,05). Ohne Arbeitseinsatz konnte so Minze im Wert von circa 1.000 € erzeugt werden, wodurch sich so ein System in kurzer Zeit amortisiert. Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse ist es geplant weitere Untersuchungen in Nachfolgeprojekten anzuschließen um die Systemeigenschaften weiter marktfähig zu machen.

Abb. 4: Minze in der hydroponischen Versuchseinheit (© Harvey Harbach)

Projektpartner

Fischzucht Bauer

Fischzucht Prechtl

Kontakt

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