Die mittlerweile vierte Auflage des Hofer Wasser-Symposiums, das durch das Institut für nachhaltige Wassersysteme der Hochschule Hof inwa) ausgerichtet wird, ging in diesem Jahr online über die Bühne. Thema der Veranstaltung vor 30 Fachkräften aus Industrie, Kommunen, Fachbehörden und Forschung war die Sicherung von Wasserressourcen in Dürrezeiten.

Das Veranstaltungsteam Anja Grabmeier, Prof. Günter Müller-Czygan und Prof. Manuela Wimmer freuen sich schon heute auf das 5. Wasser-Symposium!; Bild: Hochschule Hof

Eröffnet wurde das diesjährige Wasser-Symposium durch einen Impulsvortrag von Prof. Günter Müller-Czygan.

Wassermanagement muss integrativ sein

Er stellte dabei die Frage “Warum handeln wir nicht vorausschauend?” Eine mögliche Ursache: Nach einem regenreichen Frühling und Sommer und angesichts der aktuellen Ereignisse zu Überschwemmungen in Teilen Deutschlands, Osteuropas, Italiens und Österreichs scheint das Thema Trockenheit in den Hintergrund zu rücken. Es stehen vielmehr Hochwasser- und Überflutungsschutzmaßnahmen im Fokus.

„Auch wenn es in diesem Jahr viel geregnet hat, die Auswirkungen von langen Trockenperioden sind immer noch in vielen Gegenden in Deutschland an niedrigen Grundwasserspiegeln sichtbar. Zudem verändern steigende Lufttemperaturen auch im Boden die Temperaturverhältnisse, was durch veränderte Aktivität von Mikroorganismen die Grundwasserqualität beeinträchtigt. Daher sind beim Wassermanagement Maßnahmen für Dürrezeiten und Starkregenereignissen gemeinsam zu betrachten. Warum handeln wir nicht ganzheitlich und integrativ – obwohl die Lösungen bekannt sind und zur Verfügung stehen? Liegt es an der Überforderung durch die Komplexität des Themas? Wie kann eine vorausschauende Sicherung der Wasserressourcen in Zeiten von Dürre gelingen?“, so Prof. Müller-Czygan. Ein vielversprechender Ansatz, um dem entgegenzuwirken sind gesamtheitliche Schwammkonzepte, deren Wirksamkeit durch die Hofer Methode der Mehrebenen-Analyse bewertet werden kann. Mehr dazu findet man auf der Seite des Kompetenz- und Transferzentrum nachhaltige Schwammstadt/-region der Hochschule.

Know-How-Transfer durch das inwa

Das Institut für nachhaltige Wassersysteme informierte gleich über mehrere Themen aus den unterschiedlichsten Arbeits- und Forschungsbereichen: Andreas Aicher referierte dabei über den „Boden als Wasserspeicher – wie Daten effizient und effektiv erfasst und genutzt werden können“. Dr. Simon Mehling hatte bei seinem Vortrag die „Solare Photokatalyse als System der weitergehenden Abwasserreinigung“ zum Thema. Prof. Dr. Manuela Wimmer und Anja Grabmeier, die auch als Moderatorinnen des Symposiums fungierten, informierten die Teilnehmenden über den Zertifikatslehrgang Schwammstadt-Projekte mit digitalen Methoden planen und umsetzen. Dr. Harvey Harbach schließlich widmete sich in seinem Beitrag dem Thema „Wasserspeicher in urbanen Räumen multifunktional nutzen: als Lebensraum oder zur Bewässerung von Nutzpflanzen“.

Unternehmen informieren über Innovationen

Daneben gaben während der Veranstaltung gleich mehrere Unternehmen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Einblicke in ihre innovativen Lösungen:

Browatech GmbH & Co. KG: Detention Layer als Kerntechnologie des Purple Roof Systems – aus einem herkömmlichen Gründach wird ein Schwamm-Instrument zum Starkregenmanagement (M. Browa)

Dehoust: Produkte zur Speicherung und effizienten Nutzung von Energie, Wärme und Wasser – inklusive Regenwasserspeicherung und -nutzung sowie Einsatz von Grauwasser (D. Ebisch)

Kunststoff Spranger: Entwicklung und Herstellung praxisgerechter Aquakultur- und Aquarien-Ausrüstung (J. Zimmermann).

Die Kernbotschaften und die gesammelten Erkenntnisse fasste schließlich Prof. Dr. Manuela Wimmer zusammen:

Das Wassermanagement muss immer die bestehende Komplexität des Themas berücksichtigen und muss versuchen Synergieeffekte zu nutzen.”

Prof. Günter Müller-Czygan ergänzt:

Wir müssen lernen, über Systemgrenzen hinaus zu denken und interdisziplinär zusammen zu arbeiten. Es ist unsere Aufgabe ein Bewusstsein für diese Erfordernisse zu schaffen!”

Mehr rund um das Institut für nachhaltige Wassersysteme finden Sie hier.