Transferwerkstatt Wasser hoferLand.digital

Abgeschlossen
Aktiv
Projektstart: 01.07.2025
Projektende: 30.09.2027
Die Transferwerkstatt Wasser verbindet angewandte Forschung, digitale Innovation und kommunales Handeln zu einem Laborraum

Förderprogramm

Landkreis Hof

Hintergrund

Die Transferwerkstatt Wasser hoferLand.digital ist ein Teilprojekt des Smart-City-Modellvorhabens des Landkreises Hof, das digitale Technologien gezielt als Werkzeug einsetzt, um wasserbezogene Herausforderungen des Klimawandels regional handhabbar zu machen und die Lebensverhältnisse der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern. Verankert im Themengebiet C „Digitales H2O Management“ von hoferLand.digital richtet sich das Teilprojekt an sämtliche 27 Kommunen des Landkreises und versteht sich als Brücke zwischen Forschung, kommunaler Praxis und digital gestützter Klimaanpassung.

Zielsetzung

Maßnahmenpaket 1: Aufgaben- und Situationsanalyse in den Kommunen

Zentrale methodische Grundlage bildet die von der Hochschule Hof entwickelte Mehrebenenanalyse, mit der in jeder der 27 Kommunen Workshops die aktuelle Aufgabenlage, bestehende Planungen, „Sowieso-Potenziale“ und mögliche Schwammmaßnahmen identifiziert werden. Die Ergebnisse werden digitalisiert, mit einem webbasierten Analysetool bewertet und gemeinsam priorisiert; darauf aufbauend entstehen in Frage kommende Maßnahmenpläne und Umsetzungskonzepte. In einer Metaanalyse werden für alle 27 Kommunen Schnittstellen, Synergien und übergreifende Maßnahmenpotenziale herausgearbeitet, um das Potenzial für gemeinsame Vorhaben zu identifizieren und umzusetzen.

Maßnahmenpaket 2: Konkrete Umsetzungsvorhaben

  1. Digitale Zusammenführung von Trinkwasserbedarfen und Wasserdargeboten aller Kommunen in einer zentralen Datenplattform soll erstmals einen landkreisweiten Überblick über Verfügbarkeit, Nutzung und Engpässe schaffen—eine wesentliche Entscheidungsgrundlage angesichts zunehmender Trockenperioden, sinkender Grundwasserstände und wachsenden Verbrauchs. Die Plattform integriert lokale Messwerte, öffentlich verfügbare Datensätze und ermöglicht Analysen und Prognosen für potenzielle kritischen Situationen.
  2. Fremdwasserproblematik
    Grund-, Quell- und Oberflächenwasser, das über Leckagen in Abwassersysteme eindringt, verursacht Fehlbelastungen, Kosten und Effizienzverluste in Kläranlagen. Das Projekt erfasst systematisch bestehende Untersuchungen, ergänzt fehlende Analysen, konsolidiert die Ergebnisse in einer gemeinsamen Datenstruktur und leitet vergleichbare Sanierungs- und Optimierungsstrategien ab, um Synergien, Kostenvorteile und beschleunigte Umsetzungen zu erzielen.
  3. Digitale Zustandserfassung wasserbezogener Bodenkenndaten
    In ausgewählten Waldflächen werden wasserbezogene Bodenkenndaten digital erfasst. Dies soll der Stärkung der klimaresilienten Land- und Forstbewirtschaftung dienen. Kombiniert werden lokale Sensornetzwerke, Fernerkundung per Drohne und Satellit sowie Laboranalysen, um in Zukunft den Wasserhaushalt räumlich differenziert überwachen und Maßnahmen—von Beregnungssteuerung bis hin zur gezielten Versickerung zur Hochwasserminderung—datengestützt planen zu können. Das am inwa mit entwickelte System „BodenRadar“ wird dafür angepasst, mit IoT-Sensorik verknüpft und im Einsatz erprobt.
  4. Lösungsdatenbank Schwammregion Hofer Land
    Mit Blick auf die Transformation zur Schwammregion Hofer Land entsteht eine landkreisweite Lösungsdatenbank, die technische, naturbasierte und organisatorische Schwammmaßnahmen systematisch erfasst, Bewertungshinweise bietet und den Kommunen als Planungs- und Lernressource dienen soll. Ziel ist eine belastbare Datenbasis, die in Analysen einfließt und konkrete Umsetzungspfade sichtbar macht.
  5. Virtueller Betriebsassistenz für wasserwirtschaftliche Anlagen
    Die Komplexität wasserwirtschaftlicher Infrastruktur und knapper Personalressourcen verlangt nach intelligenter Assistenz: Ein KI-basierter Support-Bot, unter Nutzung des Open-Source-LLM „Lisa“ der Hochschule Hof, soll Betriebspersonal und Planer bei Störungssuche, Wartungsentscheidungen, Dokumentenzugriff, Ausbildung und Quereinstieg unterstützen. Durch generative KI lassen sich Fehlerdiagnosen beschleunigt ermitteln, Wissen kontextbezogen bereitstellen, Wartungszyklen optimieren und Lernprozesse individualisieren.
  6. Beratungsstelle Kompetenz- und Transferzentrum nachhaltige Schwammstadt/-region (ktns)
    Zur Verstetigung des Wissensaufbaus wird im Kompetenz- und Transferzentrum nachhaltige Schwammstadt/-region (ktns) am Institut für nachhaltige Wassersysteme der Hochschule Hof eine Beratungs- und Anlaufstelle speziell für die 27 Kommunen eingerichtet. Neben Weiterbildungsmöglichkeiten umfasst das Angebot u. a. projektbegleitende Coachings, spezielle Beratungsunterstützung vor Planungsbeginn (sog. „Phase-0“) oder Fördermittelunterstützung.

Inhalte

Ein strukturierter Transfer der Ergebnisse über den Landkreis hinaus gehört zum Förderauftrag: Alle Analysen, Werkzeuge, Datenstrukturen und Handlungsempfehlungen werden auf ihre Übertragbarkeit geprüft, mit bestehenden Leitfäden zur Schwammstadtplanung und Ausbildungscurricula (u. a. „Der Weg zur Schwammstadt“; „Fachingenieur Digitalisierung Wasserwirtschaft“) abgeglichen und dokumentiert.

Die Transferwerkstatt Wasser verbindet angewandte Forschung, digitale Innovation und kommunales Handeln zu einem Laborraum, in dem datenbasierte Klimaanpassung wissenschaftlich evaluiert und wasserbezogene Fragestellungen praktisch erprobt sowie regional verankert werden.

Adressierte SDGs (Sustainable Development Goals)

Ansprechpartner

Institutsleiter und Forschungsgruppenleiter:Prof. Günter Müller-Czygan.

Prof. Günter Müller-Czygan

Forschungsgruppenleiter

Wasserinfrastruktur und Digitalisierung (DiWa)

Michael Schmidt

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Wasserinfrastruktur und Digitalisierung (DiWa)

Projekte

Weitere Forschungsprojekte

Hier wird knallhart geforscht.

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