Innovatives Element des Projekts sind die neu entwickelten organo-mineralischen Düngemittel und die dazugehörige Produktionstechnik, die als Schlüsselkriterium gelten. Diese Innovationen versprechen spürbare Verbesserungen in der gesamten Lebensmittelproduktion, die direkt oder indirekt auf Pflanzendüngung angewiesen ist. Zudem wird sich der vorgelagerte Bereich der Düngemittelindustrie und des Düngemittelhandels sowie der nachgelagerte Bereich der Reststoffnutzung verändern.
Ein wegbereitendes Element ist die starke Globalisierung der Wertschöpfungsketten in der primären landwirtschaftlichen Erzeugung. Das Projekt zielt daher auf ein dezentralisiertes Nährstoff-Recycling in nährstoffstarken Regionen ab, mit dem Ziel, die Nährstoffe in nährstoffbedürftige Gebiete zu transferieren. Dies stärkt die Landwirtschaft im Binnenmarkt erheblich und erhöht das Wertschöpfungspotenzial für Landwirte. Indem es diese Strukturen verbessert, kann das Projekt mittelbar dem Höfesterben entgegenwirken und eine nachhaltigere Landwirtschaft fördern.
Das Projekt zielt darauf ab, überregionale Nährstoffkreisläufe durch die Nutzung organischer Dünger aus der Tierhaltung und dem Pflanzenanbau effizienter zu schließen. In Bayern gibt es große Unterschiede zwischen viehstarken Regionen mit Überschüssen an organischem Dünger und Ackerbauregionen, die mineralische Düngemittel benötigen.
Ziel ist es, tierische Gülle in additivierten Pellets zu binden und ohne Trocknungsenergie langfristig zu konservieren. Mittels innovativer Technik werden natürliche Komponenten zu einem feuchtigkeitsstabilem Granulat entwickelt, das zudem die Bodenqualität der Ackerflächen verbessern soll. Zudem wird eine Methodik zur Nährstoffmessung entwickelt, die eine Skalierung des Düngemittels ermöglicht und die regionale Wertschöpfung stärkt. Das Projekt fördert die nachhaltige Nutzung von Reststoffen und unterstützt die Unabhängigkeit des deutschen Binnenmarkts.
Umweltschonende und ressourceneffiziente Technologien: Durch die neuartigen Pelletiermaschinen für industrielle Wollreste können funktional aufgewertete Düngerpellets produziert werden, welche in Gülle weitere Nährstoffe adsorbieren können und nach Lufttrocknung leicht transportabel sind. Dadurch wird die Dekarbonisierung gefördert, da weniger Stickstoffdünger benötigt wird, welcher durch das energieintensive Haber-Bosch-Verfahren mit fossilen Energieträgern produziert wird. Zudem sind insgesamt weniger Transporte für Dünger & -Rohstoffen aus Drittländern nötig. Dies stellt gleichzeitig eine biotechnologische Klimaschutz- und Energielösung dar. Insgesamt wird ein kontinuierliches Nährstoff-Recycling ermöglicht, welches zur Kreislaufwirtschaft beiträgt, sodass Ressourcen eingespart werden.
Institut für Materialwissenschaften
der Hochschule Hof
Alfons-Goppel-Platz 1
95028 Hof
Hier wird knallhart geforscht.
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