Die Digitalisierung ist in der Wasserwirtschaft angekommen. Es wird nicht mehr darüber diskutiert, ob Digitalisierung notwendig ist, sondern nur wann und in welcher Form. Eine Studie an der Hochschule Hof hat festgestellt, dass die Umsetzung am Markt verfügbarer Digitalisierungslösungen immer noch teilweise sehr zögerlich vollzogen wird. Hierbei stehen in erster Linie Kommunikations- und Wissensthemen einer entschiedenen und zielgerichteten Umsetzung sowohl auf kommunaler Anwendungsseite als auch bei den Lösungsanbietern entgegen. Die wesentliche Aufgabe hierbei ist die Überwindung des sog. Generation Gap zwischen Baby Boomern und Digital Natives. Mit dem von der DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt geförderten Vorhaben „DigitalDialog4.0“ wird nun gemeinsam vom Bundesverband KOMMUNAL 4.0 e.V., der Hochschule Hof und der HST Systemtechnik GmbH & Co. KG die erste Zertifikatsweiterbildung zur Digitalisierung in der Wasserwirtschaft entwickelt.
Diese Weiterbildung hat das Ziel, Vertretern von Kommunen und Industrie mit technischen Aufgaben (Techniker*innen/Ingenieur*innen) einen umfassenden Überblick über die Kernelemente der Digitalisierung in der Wasserwirtschaft zu geben. Um einen hohen Praxisanteil sicher zu stellen, sollen bestehende Kurssysteme aus der Praxis und Referenten mit umfangreicher Praxiserfahrung kombiniert werden. Zudem soll den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben werden, eigene Anwendungsfälle mit in den Kurs einzubringen und als Teil des Leistungsnachweises zu bearbeiten.
Damit der Weiterbildungskurs auch von Studierenden der Ingenieurwissenschaften im Rahmen ihres Studiums anerkannt werden kann, orientiert sich der Kurs inhaltlich und formal an den Anforderungen einer Vorlesung eines Masterstudiums mit 6 ECTS. Somit umfasst der Kurs Vorlesungen in einem Umfang von 45 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten und rd. 150 Stunden an Eigenarbeit der Teilnehmer, z.B. in Form einer Projektarbeit.
Die Kursentwicklung ist in agiler Form vorgesehen. Das heißt vor Fertigstellung der endgültigen und öffentlich zugänglichen Zertifikatsweiterbildung werden Einzelelemente in verschiedenen Vortragsveranstaltungen und Webinaren öffentlich angeboten und wissenschaftlich, z.B. durch Befragungen, begleitet. Anschließend erfolgen mehrere Testveranstaltungen, die ebenfalls wissenschaftlich auszuwerten sind. So können sehr früh Anwendererfahrungen und nachgefragte Themen in die Kursentwicklung eingebracht werden. Ergänzend ist eine zweite Zertifikatsweiterbildung für die Meister-/Gesellenebene vorgesehen, insbesondere für den Bereich Elektro-/Automationstechnik der Wasserwirtschaft.
Die Projektleitung übernimmt die Hochschule Hof. Anfragen zum Vorhaben und zu den vorab durchgeführten Veranstaltungen und Webinaren können an den Bundesverband KOMMUNAL 4.0 e.V. (www.bvk4-0.de) gerichtet werden.
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