Die Freiheitshalle in Hof wird vom 26. bis 27. April 2023 zum Treffpunkt für die Entscheidungsträger der Wasserbranche. Die DVGW-Landesgruppen Mitteldeutschland und Bayern laden zum vierten Mal zum Expertenforum mit begleitender Fachausstellung ein – mit dabei: Das Institut für Wasser und Energiemanagement der Hochschule Hof (iwe) unter Federführung von Prof. Günter Müller-Czygan.
Lieber Herr Prof. Müller-Czygan, warum präsentiert sich das iwe im Rahmen des DVGW-Wassertreffs?
„Weil die Veranstaltung genau unsere Themen erfasst: Mit der Verstärkung des Wasserbereichs um weitere Professuren und Forschungsgruppen in den vergangenen 2-3 Jahren wurde auch der Bereich Trinkwasserversorgung ein zunehmendes Forschungsfeld an der Hochschule Hof. Hierbei spielt zunehmend der Aspekt Sicherung der Trinkwasserversorgung bei zunehmenden Trockenperioden eine herausragende Rolle.“
Wir möchten zeigen, dass wir mit unseren Themen am Puls der Zeit sind und unsere vielfältigen Forschungsaktivitäten präsentieren. Dabei geht es insbesondere auch um unsere Expertise im Bereich der Digitalisierung in der Wasserwirtschaft.“
Prof. Günter Müller-Czygan
Trifft man Sie selbst auch am Stand?
„Ja, natürlich. Ich werde am 26.04. die Standbetreuung übernehmen und bei der Abendveranstaltung mit dabei sein. Mein Kollege Prof. Dr. Tobias Schnabel übernimmt dann am 27.04.2023. Wir freuen uns auf viele anregende Gespräche.“
Wie entwickelt sich die Wasserbranche der Region nach Ihrer Einschätzung?
„Die Wasserbranche wird in den kommenden Jahren bundesweit an Bedeutung zunehmen und damit auch in der Region. Dies liegt in erster Linie daran, dass sich der zunehmende Klimawandel in vielfältiger Weise auf und in Wasserthemen auswirken wird bzw. bereits auswirkt.”
Was heißt das ganz konkret?
„Ein Beispiel: Waren bislang insbesondere die Auswirkungen von extremen Starkregen-Ereignissen wie 2021 im Ahrtal in aller Munde, so müssen wir mit immer mehr Sorge beobachten, wie sich ausbleibender Regen auf unsere Wasserversorgungssicherheit auswirkt. Gefragt sind mehr und mehr intelligente und kombinierte Lösungen, die den Umgang mit beiden Wetterextremen ansprechen. In unserem aktuell stattfindenden Lehrgang zum Thema Schwammstadt diskutieren wir genau diese Lösungsansätze und dabei nehmen zahlreiche Branchenteilnehmer aus unserer Region teil. Sie erarbeiten sich u.a. durch diesen Lehrgang die erforderliche Expertise und werden damit Vorreiter in ihren Arbeitsfeldern. Im Unternehmensnetzwerk S³Rem werden Lösungen zur besseren Reinigung von Abwässern entwickelt, um damit gereinigtes Abwasser z.B. für Bewässerungszwecke einsetzen zu können. So wird kostbares Trinkwasser eingespart. Auch hier sind Unternehmen der Region Forschungspartner und zeigen damit die hohe Innovationskraft unserer Region.“
Gibt es besondere Aktionen, auf die man achten sollte?
„Ja. Im Rahmen eines Pitches werden beim DVGW-Wassertreff am 26.04. drei Studierende unserer Hochschule ihre Forschungsergebnisse aus Praxis- und Masterarbeiten vorstellen.“
Hintergrund: Der DVGW-Wassertreff
Ein agiles Kooperationsnetzwerk von Institutionen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Behörden aus der Wasser- und Umweltbranche bildet das Fundament für den nationalen und internationalen Ruf der Stadt Hof als „Kompetenzstandort Wasser“. Der Wassertreff richtet sich an Geschäftsführungen, leitende Technikerinnen und Techniker und Angestellte aus Wasserversorgungsunternehmen, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Kommunalbeamtinnen und -beamten, sowie an Branchenunternehmen und Vertreterinnen und Vertreter privatwirtschaftlicher und kommunaler Dienstleister.
Am ersten Veranstaltungstag stehen die Sicherheit und Nachhaltigkeit der Wasserversorgung im Fokus. Wasserversorger, Zweckverbände, aber auch der DVGW e.V. selbst stellen ihre Projekte und Beiträge zu Klimaanpassung und Klimaneutralität vor. Während der Mittagspause präsentieren Studierende der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden, der Technischen Universität Dresden, der Hochschule Magdeburg-Stendal sowie der Hochschule Hof ihre Forschungsprojekte in kleinen Pitches. Der erste Tag endet mit einem Blick auf die IT-Sicherheit in Theorie und Praxis. Die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) der Bayerischen Polizei präsentiert interaktive Fallbeispiele zu Cyber-Angriffen.
Der zweite Kongresstag startet mit einem Blick auf den aktuellen Stand der neuen Trinkwasserverordnung mit dem Fokus auf das Risikomanagement. Anschließend werden Fragen rund um die Themen Brunnen und Pumpen, effizienter Brunnenbetrieb, Förderhöhen sowie Energieeinsparungen in diesem Kontext beantwortet.
Begleitende Fachausstellung
Der Wassertreff Hof verbindet Theorie und Praxis. Über 60 regional und überregional angesiedelte Unternehmen aus der Wasserwirtschaft präsentieren in der begleitenden Fachausstellung Produkte und Dienstleistungen rund um eine sichere und nachhaltige Wasserversorgung. Neue Problemlösungen für die Trinkwasserversorger werden vorgestellt. Bühnenprogramm und begleitende Fachausstellung finden beide im Großen Haus statt. Dadurch ist eine enge Verzahnung zwischen Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmern und ausstellenden Unternehmen gegeben – ein passender Rahmen für Informations- und Erfahrungsaustausch, persönliches Networking und konkreten Branchenlösungen.
Bereits drei Monate vor Veranstaltungsbeginn sind die Standflächen fast ausverkauft. Die Veranstalter freuen sich nach der langen Präsenzpause über dieses starke Interesse aus der Branche und arbeiten an Konzepten, möglichst jeder Anfrage nachkommen zu können.
Die Anmeldungen für Kongressteilnehmer laufen aktuell auf Hochtouren.
Mehr Informationen unter: www.wassertreff-hof.de